Für einen ordentliche Darstellung eines Larp-Charakter braucht es eine passende Gewandung, Schmuck und das entsprechende schauspielerische Können. Aber was ich persönlich fast ebenso wichtig finde ist das Ambiente.
Meistens kann man eine Location schon mit einfachen Mitteln und Requisiten in eine wunderbare Kulisse verwandeln. Aber manchmal… ja manchmal da geht einfach die Perfektionistin ein wenig mit mir durch.
Und so habe ich mir vor zwei Jahren mein „römisches Wohnzimmer“ bauen lassen. Das klingt allerdings nach mehr monetärem Aufwand, als tatsächlich nötig war, denn ein befreundeter Schreiner hatte sich für das Projekt begeistert und baute mir eine Kline und ein passendes Tischchen. Beide Möbelstücke sind durch ein Schraub- und Klappsystem zerlegbar und lassen sich problemlos zusammen im kleinen Kofferraum meines Lupos verstauen.
Die Kline ist an einer lectus triclinaris, einer römischen Speiseliege, nachempfunden. Im antiken Rom war es ab ca. 149 v. Chr. üblich bei Tisch zu liegen. Dies Sitte hatte man sich, wie so vieles von den Griechen abgeschaut, woher auch die Bezeichnung κλίνη stammt.
Nachempfunden ist sie deshalb, da natürlich aufgrund der Zerlegbarkeit und der Tatsache, dass sie robust sein und Wind und Wetter trotzen muss, etwas modifiziert wurde.
Liegeauflage und Kissen wiederum sind selbstgemacht, aber im Grunde Recyclingprojekte. Die Hülle der Auflage war ursprünglich eine alte Tagesdecke und ihr Inneres, das Polster, eine alte Sommerbettdecke, die ich zur passenden Größe zusammengefaltet habe. Beim Kissen wiederum haben Borten und ein Stoffrest ihre Bestimmung gefunden.
Komplettiert wird das ganze Wohnzimmerensemble durch Requisiten, die ich mir über die Jahre im antiken Lager zusammengekauft habe: Schriftrollen (teilweise mit Original römischer Literatur in Lateinischer Sprache beschrieben), Wachstafeln mit Griffel, für schnelle Notizen, Räucherzubehör für den Hausaltar und die persönlichen Riten einer Vestalin und diverse Metallplatten, die als Servierplatten oder auch als Albstellflächen dienen können. Denn ja, manchmal kaufe ich auch sehr gerne Dinge, statt sie selbst zu machen.
Jedesmal, wenn ich mein Wohnzimmer aufbaue, verliebe ich mich ein wenig mehr und hoffe irgendwann einmal den Platz zu haben, mir eine kleine römische Ecke für den Alltag einzurichten.
Ich bin außerdem froh endlich einmal dazu gekommen zu sein ordentliche Bilder von diesem Teil meiner Ausrüstung zu schießen.
Habt noch einen kreativen Tag!
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