Nach dem erfolgreichen Guss des ersten Lampengestänges und der Zusage fürs Baustipendium konnte es endlich losgehen.
Ziel waren zehn Lampen.

Während Leuchtkörper und Dach recht unkompliziert waren, waren die Gestänge eine echte Herausforderung und ein richtiger Zeitfresser. Für jede Lampe müssen vier Gestängeteile gegossen, ausgehärtet und geschliffen werden.

Ein Teil braucht etwa 36 Stunden zum Aushärten. Bei 40 Teilen und nur einer Gussform braucht es also eine ganze Weile bis man da durch ist. Um die Produktionszeit zu verkürzen, habe ich deshalb immer wieder mit dem Gedanken gespielt, eine weitere Silikonformen zu machen, aber wegen der Kosten, denn Silikon ist irre teuer, immer wieder gezögert. Die Entscheidung wurde mir dann allerdings abgenommen.

Silikonform kaputt

Als ich mit der Hälfte der Gestängeteile durch war, hat meine Silikonform schlapp gemacht. Durch die vielen Güsse war sie spröde und porös geworden.

Also musste ich neues Silikon bestellen und sie ersetzen. Beim kauf hab ich festgestellt sechs Kilo sind um EINIGES günstiger im Kilopreis als die 2 Kilo, die ich eigentlich gebraucht hatte.

Dadurch hatte ich jetzt genug Material, um zwei Formen herzustellen und damit auch die Produktionszeit und die Strapazen für meine Nerven zu reduzieren.

Also Master habe ich dieses mal nicht das PLA Teil verwendet, sondern ein bereits gegossenes und geschliffenen Resin-Teil.
Bis heute weiß ich nicht, ob das schlau war. Denn nach den ersten Abgüssen mit den neuen Silikonformen hat sich gezeigt, die Resin-Teile hatten plötzlich überall kleine Luftblasen, völlig egal, wie gut dass Resin vorher entlüftet wurde.

Lösungssuche

Also hab ich Ursachenforschung betrieben. Eine Vermutung war, dass das Resin sich nicht mit dem verwendeten Trennmittel vertragen hat. Denn je häufiger ich die Form gereinigt habe, desto besser wurden die Ergebnisse. Außerdem hat das Resin-Teil wahrscheinlich an einigen Stellen eine so raue Oberfläche, dass sich dort beim Gießen einfach kleine Bläschen halten.

Zwischenzeitlich bin ich also auf einen Zwei-Schritt-Guss umgestiegen: Erst eine dünne Schicht, mit Silikonpinsel glattgezogen und entlüftet. Antrocknen lassen. Dann den Rest aufgießen. Das lief insgesamt ganz gut… aber dadurch hab ich den Zeitvorteil, den mir 2 Formen gebracht hätten wieder eingebüßt.

Zum Ende hin habe ich deshalb begonnen kleinere “Fehler” zu akzeptieren. Mal davon abgesehen, habe ich festgestellt, dass man die beim finalen Endprodukt sowieso nicht sehen wird.

Schleifen bis der Schleifer glüht

Der mit Abstand nervigste Schritt war allerdings das Schleifen der Gussoberflächen.

Damit ich mir nicht die Hände und Finger kaputtmache und das insgesamt schneller geht, hab ich mir dafür einen Exzenterschleifer geholt, was eine der besten Investitionen in diesem Projekt war.

Gerade die bläschenreichen Teile brauchten eine beidseitige Behandlung, was mit der Maschine natürlich um einiges schneller geht, als mit der Hand.

Der Moment, der aber für alle Mühen entschädigt hat, war der als die ersten vier Teile fertig geschliffen waren und wir ein erstes Gestänge komplett zusammenkleben konnten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Ganze am Ende wirken wird.

Und ich fand’s schon ziemlich cool!

Der große Zusammenbau

Ich hab überlegt, ob dieser Teil einen eigenen Post bekommen sollte… aber was solls.

Nachdem alle Gestänge fertig waren, haben wir angefangen zusammenzubauen: Die Gestänge, die Lampendächer, die Leuchtkörper.

Fertige Lampen

Dann kam der Moment an dem ich das erste mal eine der Lampen vollständig sehen und in der Hand halten konnte. Ein absolut unwirkliches Gefühl, nach gut 9 Monaten Planung und Arbeit.

Mittlerweile stehen alle 10 bei der Kesselgassen-Orga und warten darauf am Wochenende auf die Reise zu Epic Empires zu gehen. Ich kanns kaum erwarten sie dort endlich im Einsatz zu sehen.

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