Nach dem Epic Empires 2024 war klar: Die bisherigen Lampen der Kesselgasse hatten endgültig ausgedient. Die wegfallende Stromversorgung hatte ihnen den letzten Gnadenstoß gegeben. Also musste etwas Neues her.

Von der Idee zum Konzept

Das Epic haben wir erstmal genutzt, um vor Ort zu checken, wie die Gegebenheiten sind: Wie viele Lampen brauchen wir? Wie hoch sind die Pfosten? Wie groß müssen die Lampen sein, damit das Ganze auch wirklich gut aussieht? Theoretisch lässt sich sowas planen – praktisch merkt man vor Ort einfach schneller, was funktioniert und was nicht.

Grundsatz war dabei immer: Wenn wir schon neue Lampen machen, dann bitte welche, die nicht nur funktionieren, sondern auch was hermachen!

Nach dem Event haben wir etliche Ideen durchgespielt und kalkuliert. Aber irgendwie war keine so richtig zufriedenstellend. Dann wurde die Zeit knapp – und schließlich saß ich, vom Druck getrieben, mit Procreate da und habe angefangen zu skizzieren.

In klassischer Hyperfokus-Manier entstand in einem Rutsch ein Entwurf. Inspiriert vom Kesselgassentor – gespiegelt, gedreht, kombiniert. Und plötzlich hatte das Ganze Form.

Materialsuche mit Tücken

Gestalterisch war der Weg nun klar – aber beim Material stand noch ein fettes Fragezeichen. Für das Lampendach und den Leuchtkörper hatte ich schnell eine Lösung. Aber das rote Gestänge? Das war die eigentliche Herausforderung.

Denn die Lampen sollen ja den Launen eines Epic Empires standhalten – und wer schon mal dort war, weiß: Von 34 Grad im Schatten bis zu Sturm, Platzregen und gelegentlichem Orkan ist alles drin.

PLA? Schmilzt bei der Augusthitze auf dem Utopion. Holz? Verzieht sich bei der geplanten Größe durch Feuchtigkeit zu schnell. Metall? Cool, aber nicht in meiner Werkstatt machbar – und erst recht nicht zehnmal im Budget.

Am Ende habe ich mich für Kunstharz entschieden – obwohl ich es lange vermeiden wollte. Der Grund: hohe Gussrisiken, null Fehlertoleranz und teures Material. Aber: Es hält dem Wetter stand, ich kenne die Verarbeitung – und ich hatte sogar genug Material für einen Test da.

Also habe ich ein PLA-Modell des Gestänges gedruckt – in drei Teilen. Stundenlang geschliffen (mach ich nie wieder). Daraus entstand ein Positiv, das ich in Silikon abgegossen habe. Nervenaufreibend war’s – denn Silikon ist teuer, und wenn die Form nichts wird, war’s das.

Aber: Der erste Resin-Testguss war ein Erfolg.

Das Epic Empires Baustipendium

Mit diesem Konzept und dem erfolgreichen Test in der Tasche habe ich das ganze Projekt ordentlich durchkalkuliert und ein vollständiges Konzept erstellt – für die Bewerbung beim Epic Empires Baustipendium.

Und was soll ich sagen: Wir haben das Stipendium bekommen!

Ein riesiger Erfolg – und ein wichtiger finanzieller Support für dieses nicht ganz günstige Vorhaben. Mit der Zusage in der Tasche konnte ich endlich das erste Material bestellen und richtig loslegen.

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