Samt… ich liebe Samt. Allerdings kommt es bei diesem Stoff, wie ich finde, sehr auf die Qualität an und da gibt es wirklich gravierende Unterschiede. Es gibt in meinen Augen beispielsweise nur wenig schlimmeres als Kleidung aus Pannesamt… Das Wort „Panne“ steckt im Namen lustiger Weise sogar schon drin. Qualitativ guter Samt kann allerdings schon sehr ins Geld gehen, aber wenn man am Ende wirklich ein edles Ergebnis haben möchte, ist es das alle Mal wert. Wenn man jedoch etwas günstiges sucht, dann wählt man lieber einen anderen Stoff.
Oder man macht es wie ich und wartet auf ein Schnäppchen. Ich hatte vor 3 Jahren das Glück bei einem Ausverkauf in einem der örtlichen Stoffläden eine riesige Rolle schwarzen Samt für einen supergünstigen Preis zu bekommen. Damals hatte ich noch keine Ahnung, ob ich ihn auch wirklich mal zu einem Kleid verarbeiten würde und die letzten Jahre lag er unbenutzt und fast vergessen irgendwo ganz hinten in einem Schrank, bis ich beschlossen habe, mein altes schwarz-goldenes „Barockkeid“ aufzulösen und umzunähen.
Dieses Kleid hatte ich mir Mal von einer „professionellen“ Schneiderin nähen lassen. Aber es hat mir nie wirklich gepasst, denn es war um die Oberweite bereits damals so eng, dass ich kaum atmen konnte und an der Taille so weit, dass es Falten warf. Als ich es dann dieses Jahr mal wieder anprobiert habe, hat es sich dann auf Brusthöhe gar nicht mehr schließen lassen. Da mir außerdem die Optik nie so wirklich zugesagt hat, habe ich kurzerhand beschlossen es aufzulösen und den Stoff des Kleides zu recyceln. Ich brauchte also einen Stoff, der dazu passte und da ist mir die Rolle Samt wieder eingefallen. So findet eben jedes Material wieder seine Verwendung.
Da der Samt nicht ganz so viel Stand hatte, wie ich es gerne gehabt hätte, habe ich bei den Teilen des Oberteils eine schwarze Gewebeeinlage (G700) eingebügelt. An den Ärmeln habe ich sie aber weggelassen, da die ihre Flexibilität behalten sollen. Man möchte sich ja bewegen können.
Bei den Ärmelrüschen hab ich es dieses Mal richtig krachen lassen für meine Verhältnisse :D. Ich habe bei einem der Stoffdealer meines Vertrauens einfach so schöne Spitzen und Borten gefunden, die einfach alle drauf mussten. Die breite Baumwollspitze ist die gleiche, die ich auch bei meinem herbstfarbenen Kleid verwendet habe, nur eben in schwarz. Die schwarze Satinborte habe ich auch schon in einer anderen Farbe bei meinem magentafarbenen Kleid verarbeitet. Geschlossen wird das Kleid dieses Mal mit einer Schnürung aus goldenen Ösen, die ich bei den Trachtenknöpfen gefunden habe.
Wie ihr seht ist das Oberteil schon fertig, jetzt mache ich mich gleich mal daran, den Rock anzunähen, der schon fertig zugeschnitten hier liegt!
Dann fehlen nur noch die Unterröcke! 🙂
Habt noch einen kreativen Tag!
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