Dieses Jahr war leider kein besonders gutes Larp-Jahr für mich. Ich habe es wieder nicht auf das Epic Empires geschafft, trotz ausgiebiger Planung. Und auch sonst war es zeitlich kaum möglich auf Cons zu fahren. So ärgerlich das auch war… positiv betrachtet ist bei der Vorbereitung eine neue Larp-Gewandung für meinen Larp-Charakter Aurelia entstanden, bestehend aus zwei richtig schönen Kleidern und ein Mantel
Und die kann ich euch hier zeigen.
Neue Larp-Gewandung – Neue-Motivation
Dieses kleine Projekt hat mir eine ganze Menge der dringend notwendigen Motivation zurückgebracht, die in der letzten Zeit so gelitten hat. Alleine schon die schönen Farben und Materialien, mit denen ich arbeiten kommte waren schon Balsam für meine Seele.
Für die neuen Pallas – also die “Schleier” meiner Vestalin – habe ich wieder Saris verwendet. Die beiden Saris für diese Larp-Gewandung habe ich mir vor Jahren aus Indien bestellt. Sie bestehen aus wunderbarer Seide und sind Vintage-Stücke. Allein schon sie in den Händen zu halten, das Material zu fühlen und die wunderschönen Ornamente zu betrachten ist Inspiration pur. Es ist unglaublich wie besonders die älteren Saris – so aufwändig verziert und bestickt sie auch sein mögen – doch nie kitschig oder überladen wirken.
Der Sari-Laden
Man kann sich den Inspirationskick vorstellen, den mir der kleine Sariladen verpasst hat, den ich in München entdeckt habe. In einem kleinen Raum stapeln sich dort in deckenhohen Regalen Saris in allen nur erdenklichen Farben und mit den wunderschönsten Verzierungen. In einer Ecke gab es außerdem allerlei indische Vintage-Borten. Solche, nach denen man in “nomalen” Stoffläden absolut vergeblich sucht. Man sieht ihnen das Alter an, die Verarbeitung ist nicht fehlerfrei und lässt die Handarbeit erkennen, die in jedem Meter steckt.
Die Gürtel die eine ganze Larp-Gewandung zusammenhalten
Drei dieser Borten habe ich mit nach Hause genommen. Aus zweien sind dann die Gürtel für meine Larp-Kleider entstanden. Damit die auch die richtige Festigkeit dafür haben, wurde jeder der beiden mit einem mit Vieseline verstärkten Baumwollstoff hinterlegt. Geschlossen werden sie im Rücken ganz einfach mit ein paar nicht sichtbaren Häkchen.
Erst diese Gürtel geben den Kleidern ihre richtige Form. Denn wie auch schon bei allen vorherigen Larp-Gewandungen aus dieser Reihe sind die Schnitte der Kleider schlichte Stofftunnel. Wie gut sie am Ende aussehen hängt weniger von der Passform ab, als vielmehr davon, ob man die richtigen Stoffe verwendet hat und wie man sie gürtet. Denn je schöner der Stoff fällt desto schöner wird auch das Kleid sein.
Die Kleider
In diesem Fall habe ich Chiffon verwendet, was mein absoluter Lieblingsstoff ist, wenn es um schön fallende Kleider geht. Ich hatte das Glück in einem Stoffladen zwei wunderschöne Farben zu ergattern: ein gedecktes Pink-Rot und ein Orange-Rot. Diese beiden Rottöne passen wunderbar zum Feuerthema der Vestalin. Zugleich passen sie aber auch perfekt zu den beiden Saris, die ich als Pallas verwendet habe.
Der Mantel
Auf einem noch simpleren Schnitt als die beiden Kleider basiert aber der Mantel. Er besteht nur aus einem rechteckigen Stück dunkelrotem Walkstoff. Rundherum habe ich den noch mit der dritten Borte aus dem Sari-Laden eingefasst. Eine Fibel würde dann eigentlich schon ausreichen, um diese schlichte Stoffbahn in ein tragbares Kleidungsstück zu verwandeln. Aber ich habe das Konzept der „dekorativen, kleidsamen Wolldecke“ noch ein wenig weiterentwickelt.
Da ich dazu neige Fibeln zu verlieren oder mich damit halb zu erdolchen, habe ich sie durch zwei Bänder ersetzt. Mit denen kann der Mantel auf unterschiedliche Weise gebunden werden: Entweder überkreuz vor dem Körper oder unter den Achseln hindurch am Rücken gebunden.
Damit er außerdem bei Matsch und Regen nicht versehentlich über den Boden schleift und man auch nicht ständig unnötig viel an der Gewandung herumzuppeln muss, habe ich noch je zwei Knöpfe und Schlaufen angebracht. Wenn man sie je Seite schließt, entstehen quasi Ärmel. Dadurch ist der Mantel auch ein bisschen an den Armen fixiert, wodurch man mehr Kontrolle über die Saumlänge bekommt, aber gleichzeitig auch die Hände frei hat, um weiter ungehindert agieren zu können.
Es ist wirklich schade, dass sich nicht die Gelegenheit ergeben hat Aurelias neue Larp-Gewandung auch wirklich auf einer Con zu tragen. Aber zumindest hatte ich wieder Spaß damit mit dem römischen Motto „Wie man einfache Stoffbahnen mit möglichst geringem Näh- und Schnittaufwand in problemlos tragbare und ästhetische Gewandungen verwandelt“ zu spielen.
Schreibe einen Kommentar