Wer meinem Blog schon eine Weile folgt, der hat festgestellt, dass hier Kostüme, ob nun historisch oder fantastisch, ein großes Thema sind und immer wieder fällt dann in den entsprechenden Blogposts dieses ominöse Wort „LARP“. Für manche, besonders diejenigen, die dieses Hobby selbst betreiben oder Kontakte dahingehend haben, ist selbstverständlich, was damit gemeint ist, bei anderen hingegen ist die Bedeutung eher ein großes Fragezeichen.
Also habe ich versucht eine Erklärung zu formulieren, die die Eckpunkte dieses Hobbys abdeckt, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.
„Larp“ was bedeutet das?
LARP ist die Abkürzung für Live Action RolePlay. Sie bezeichnet eine Art von Rollenspiel, bei der die Teilnehmer (Spieler) ihre Rollen, auch Charaktere genannt, physisch darstellen. Das Ganze läuft in etwa so ab wie ein Improvisationstheater, nur ohne Publikum. Die Spieler können also frei nach ihren persönlichen Maßstäben, an denen sie ihre Rolle ausrichten (Hintergrundgeschichte, Kultur, Charakterzüge…), mit ihren Mitspielern und der Umwelt agieren.
LARP wird auf entsprechenden Veranstaltungen betrieben, auch Cons oder Conventions genannt. Diese wiederum finden möglichst an Orten statt, die zum Setting, also dem Szenario, in dem gespielt wird passen (Barocker Ball => auf einem Schloss…). Auf diesen Cons gilt außerdem ein Regelwerk, welches zum Beispiel Kämpfe und Magie reglementiert.
Und woher weiß ich, was ich machen muss?
Jede Veranstaltung hat in der Regel eine Hintergrundgeschichte, zu der man im Vorhinein Informationen bekommt.
Beispiel:
Der Graf lädt zu einem großen Bankett auf seinem Schloss zu Ehren der Verlobung seiner Tochter.
Wenn man also auf diese Con fährt, ist klar, wir fahren auf eine Feier und man verhält sich dem und seiner Rolle entsprechend. Die Damen tauschen den neuesten Tratsch aus, die Herren erzählen sich Kriegsgeschichten und man tanzt vielleicht sogar.
Nach einiger Zeit kann es dann vorkommen, dass die Spielleitung (SL) mit Hilfe von NSCs (NichtSpielerCharakteren) in das Geschehen eingreift.
Beispiel:
Eine Zofe kommt in den Saal gerannt und berichtet völlig aufgelöst, dass die Tochter des Grafen ermordet worden sei.
NSCs sind also Rollen, die eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen haben (hier: die Botschaft überbringen) und unterscheiden sich daher von den Spielern (SCs), welche frei agieren können.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung haben die Spieler nun die Möglichkeit auf dieses Geschehen einzugehen. Eine zartbesaitete, junge Hofdame fällt möglicherweise in Ohnmacht und andere wiederum machen sich daran den Fall aufzuklären.
Und warum macht man sowas?
Nun, die einfachste und ehrlichste Antwort ist: Weil es irre viel Spaß macht! Aber warum genau macht es mir persönlich soviel Spaß:
LARP ist unglaublich vielseitig und bietet eine unendliche Fülle an Rollen, in die man schlüpfen kann und jeder dieser Charaktere ist eine Herausforderung, nicht nur schauspielerisch. Man gerät in brenzlige Situationen, aus denen man sich winden muss, löst Rätsel, wird zum Mitdenken und Knobeln angeregt und nicht zuletzt zum Kreativsein.
Man erzeugt zusammen mit Orga-Team und Mitspielern eine Seifenblase, in der man eine fantastische Welt erschafft, die einem die Möglichkeit bietet sich selbst und die eigenen Fähigkeiten auszuprobieren, mit fiktiven Konsequenzen und Reaktionen, aber ohne reale, in der wirklichen Welt existente.
LARP gibt dir die Möglichkeit dich fallen zu lassen, mit einem Sicherheitsnetz.
Und was nützt das?
Man lernt sich selbst besser kennen. Bekommt dadurch möglicherweise mehr Selbstbewusstsein und entdeckt manchmal sogar Fähigkeiten, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat.
Es ist eben wie damals, als wir Kinder waren: Durch Spielen lernen wir!
Und wer jetzt neugierig geworden ist und noch Fragen hat, der kann sie mir natürlich jederzeit gerne stellen! Schreibt mir einfach in den Kommentaren oder per Mail (aureliacreative15@gmail.de).
Habt noch einen kreativen Tag!
happinez-coach@N.Polth says
„WUNDERSCHÖN“
Liebe Grüße
Natalie
Aurelia C. says
Dankeschön ?